Skurrile Regeln im Sport
Christian HeckSport dreht sich meist um Wettkämpfe, ein Kräftemessen welches durch Geschick, Taktik, Talent und viel hartes Training einen Sieger hervorbringt. Um die Chancen für alle Teilnehmer gleich zu halten, müssen bestimmte Rahmenbedingungen eingehalten werden. Es werden also Grenzen gesetzt, Normen eingeführt und seitenlange Regelwerke formuliert. Manche sorgen für Fairness, andere für Sicherheit, manche richten sich an Sportler, manche an die Fans. Um auf möglichst alle Eventualitäten einzugehen, passiert es so, dass sich einige Menschen ziemlich verrückte Sachen ausdenken.
Fußball. Abstoß vorm Fünfmeterraum. Die Mannschaft liegt in der 89 Minute 5:0 hinten, der Torwart ist frustriert und hofft durch seine Aktion ein wenig Aufmerksamkeit in den Medien zu erhaschen und schießt den Ball ins eigene Tor. Tor oder kein Tor? Kein Tor und Wiederholung, weil der Ball noch nicht im Spiel war.
Und wenn der Abstoß ganz regulär ausgeführt wurde und der Ball durch eine Windböe dann zurück ins Tor befördert wird?
Klares Tor oder?
Falsch gedacht, Eckball.
Um zeitgemäß zu bleiben und den Sportarten die nötige Seriösität zu verleihen, wird das Regelwerk in den meisten Sportarten kontinuierlich erweitert. So kam es, dass im Fußball doch tatsächlich seit 1950 eine Schuhpflicht herrscht. Unter anderem sehr erfreulich für alle Sportartikelhersteller.
Nicht so erfreulich, dafür um so kurioser ist eine Regel des Richmond Golf Clubs in Virginia. Ein Beispiel dafür, dass es nicht nur Regeln für einen gesamten Sport, sondern auch verschiedene Regeln je nach Land oder in diesem Fall nach Golf Club gibt. Der Richmond Golf Club erlaubt seit 1940 die Wiederholung eines Schlages, falls der Spieler bei seinem Schlag durch die Explosion einer Bombe abgelenkt wurde. Aus sportlicher Fairness wird dem Spieler dabei aber ein Strafschlag zugerechnet... Zu ähnlicher Zeit in England, wurden die Spieler auf Golfplätzen gebeten Bomben- und Schrapnell-Splitter einzusammeln, um nicht die Mähmaschinen zu beschädigen.
Gibt es noch einen wahren Gentlemen-Sport? Ja, gibt es – Snooker. Denn dort besagt eine offizielle Regel, dass ein Schiedsrichter einen Spieler verwarnen, oder sogar die Partie seinem Gegner zusprechen darf, sollte der betroffene sich in irgendeiner Form nicht wie ein wahrer Gentleman verhalten. Vielleicht ist das der Grund, warum es bislang keine Frauen in der Snooker Weltspitze gibt. Und vielleicht ist das ebenso der Grund, warum Snooker seit 2002 in Usbekistan verboten wurde?
Manchen Sportlern wird es wirklich schwer gemacht. Kein Wunder, dass es fast 80 Jahre her ist, dass beim Tennisturnier in Wimbledon ein Engländer gewann (Fred Perry). So ist es doch tatsächlich in Cambridge verboten auf der Straße Tennis zu spielen.
Beim Fußball bejubelt man ein Tor gerne mit Ausziehen des Trikots. Was macht man beim American Football? Terrell Owens hat 2002 etwas ganz besonderes gemacht. Er zog einen Stift aus der Socke, signierte den Ball und schenkte ihn seinem Finanzberater. Das hat den Spieler schlappe 17.300 € gekostet. Die Strafe gab es übrigens nicht wegen „Jubelns“, sondern für die „Verunstaltung“ des Footballs. Aber man weiß ja, dass vom einem Profispieler unterschriebene Bälle in der Regel teuer sind...
Welt- oder Europameisterschaften sind klassische Massenveranstaltungen bei denen besonders auf die Sicherheit aller geachtet wird. Aber wir wussten nicht, dass Deutsche Blindenhunde gefährlicher sind als Französische. Bei der diesjährigen EM in Frankreich durften jedenfalls ausschließlich Französische Blindenhunde mit ins Stadion genommen werden.
Skurrile Grüße,
euer Vereinscheck.de Team