Tom Liebscher im Interview zu seiner Teilnahme bei Olympia 2016 in Rio

Christian Heck
03.08.2016
Pünktlich zum Start der olympischen Spiele in Rio haben wir noch ein Interview mit unserem Testimonial und Olympiateilnehmer Tom Liebscher geführt
Tom Liebscher im Interview zu seiner Teilnahme bei Olympia 2016 in Rio

In knapp einer Woche gehen die olympischen Spiele 2016 in Rio los. Herzlichen Glückwunsch von uns zur Qualifikation - jetzt schon eine tolle Leistung!

Bist du schon aufgeregt, was geht dir gerade im Kopf herum?

Tom Liebscher: Momentan hält sich die Aufregung noch in Grenzen. Wir sind noch voll und ganz mit dem Training und den letzten Vorbereitungen beschäftigt. Aber ich glaube die Aufregung und das Kopfkino werden sich noch früh genug zu Wort melden.

 

Bei welchen Disziplinen werden wir dich in Rio sehen?

Tom Liebscher: Ich werde im K2 über 200m mit Ronald Rauhe und im K4 über 1000m mit Max Rendschmidt, Max Hoff und Marcus Groß an den Start gehen.

 

Was macht für dich den Reiz beim Kanusport aus?

Tom Liebscher: Der Kanusport hat wie jede andere Sportart auch seine eigenen Reize. Es ist eine Outdoorsportart, man ist somit viel an der frischen Luft unterwegs. Im Wettkampf selber ist der direkte Vergleich mit den anderen 8 Booten in einem Rennen sehr spannend. Ausdauer, Willenskraft, Fleiß und auch Taktik spielen sowohl im täglichen Training als auch im Wettkampf eine große Rolle.

 

Was ist dein sportliches Ziel bei den Spielen und wie schätzt du deine Medaillenchancen ein?

Tom Liebscher: Wenn ich eine Medaille mit nach Hause bringen könnte, wäre das das Größte und eine Erfüllung meines Kindheitstraumes. Die Chancen sind in beiden Bootklassen vorhanden, wenn wir eine Topleistung abliefern.

 

Wie nervös bist Du vor einem Wettkampf und wie bekämpfst Du Deine Nervosität? 

Tom Liebscher: Vor Wettkämpfen bin ich innerlich alles Andere als ein Ruhepol. Ich versuche mich jedoch vor dem Wettkampf auf ein gesundes Mittelmaß herunter zu fahren. Manchmal gelingt es mir – manchmal nicht. 

 

Kannst du uns kurz den Ablauf eines Wettkampftages beschreiben?

Tom Liebscher: Der Ablauf eines Wettkampftages richtet sich immer nach der Uhrzeit des ersten Rennens. 

3,5h vorher Aufstehen/ Frühstücken

2,5h vorher mit dem Shuttle zur Strecke fahren

2h vorher Boots- / Materialcheck

1,5h vorher Einfahren auf dem Wasser

1h vorher Warm-Up / Vorbereitung des Materials auf den Wettkampf

20min vorher ID Kontrolle / Einsteigen / Vorstartphase

à das Rennen.

 

Welche Schlagzeile würdest du gerne während der Spiele über dich lesen?

Tom Liebscher: Dass ich eine Medaille gewonnen habe. ;)

 

Wirst du dir noch andere Sportarten in Rio anschauen, und wenn ja welche?

Tom Liebscher: Da unsere Wettkämpfe bis zum Vorletzten Tag der Spiele stattfinden werden wir wohl eher spontan entscheiden, ob und wann wir uns noch andere Sportarten anschauen können. Je nachdem wie es in die Vorbereitungen vor Ort passt.

 

Nutzt du denn auch die Möglichkeit, Land und Leute kennenzulernen, oder siehst du eigentlich nur das olympische Dorf?

Tom Liebscher: Während der Olympischen Spiele ist es glaube ich schwer die Leute und das Leben in Brasilien zu erkunden. Außerdem wird sich die Stadt und ihr Land in der Zeit von ihrer besten Seite präsentieren, weil die ganze Welt nach Rio schaut. Glücklicherweise hatten wir letzten September schon ein Probewettkampf in Rio. Danach hatten wir ein bisschen Zeit die Stadt und die Leute  kennenzulernen.

 

Wer wird dich nach Rio begleiten?

Tom Liebscher:Meine Eltern, mein Trainer und zwei meiner Trainingspartner werden nach Rio fliegen und sich die olympischen Spiele und insbesondere meine Wettkämpfe verfolgen.

 

Die letzten Wochen müssen recht hektisch gewesen sein.  Wie hat ein typischer Tag der letzten Wochen bei dir ausgesehen?

Tom Liebscher: Das Training stand immer an erster Stelle. Das bedeutet früh 2 Einheiten von 8-12 Uhr und Nachmittag 2 Einheiten von 15 – 18 Uhr, 6 Tage die Woche. Alle anderen außerordentlichen Termine habe ich mit um diese festen Termine gelegt. Das war den ein oder anderen Tage schon mal ziemlich stressig.

 

Wie bekommst du neben dem Sport noch deinen Job (Soldat) und dein Studium unter einen Hut?

Tom Liebscher: Die Bundeswehr als mein Arbeitgeber stellt mich das ganze Jahr zum trainieren frei. Ich muss lediglich einmal im Jahr einen sechs- bis achtwöchigen Lehrgang absolvieren. Neben dem Trainingspensum als Leistungssportler und den Verpflichtungen bei der Bundeswehr versuche ich 2-3 Prüfungen pro Semester an der TU Dresden abzuschließen. Damit ich nach dem Sport nicht bei null anfange, sondern schon ein Teil meines Studium absolviert habe.

 

Inwieweit unterstütz dich dein Heimatverein, der Kanu Club Dresden, bei deinen sportlichen und persönlichen Ambitionen?

Tom Liebscher: Mein Heimatverein, der Kanu Club Dresden ist einfach meine Heimat, wo ich nach anstrengen Wettkampfwochen oder Trainingslagern wieder meine mentalen Akkus aufladen kann. Wenn ich zu Hause trainiere, trainiere ich dort. Er versucht auch als kleiner Verein mir alles zu ermöglichen. Desweiterein stet er mir bei der Sponsoren- und Partnerakquise so gut es geht zur Seite und hilft mir dabei. Ich versuche dem Verein die ganzen Bemühungen mit guten sportlichen Leistungen zu entlohnen.

 

Wie sieht dein weiteres Jahr nach den olympischen Spielen aus?

Tom Liebscher: 2 Tage nach den Olympischen Spielen werde ich noch an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen und ein paar Einladungs- Wettkämpfe bestreiten. Danach sind erst mal  10 Tage Urlaub gebucht. ;)

 

Zum Abschluss wünschen wir dir viel Glück und Erfolg und bedanken uns für das Interview.

 

Wer Tom live verfolgen will, kann das an folgenden Tagen tun:

Mittwoch 17.08: 9:00 -11:00 Uhr / 14:00 -16:00 Uhr (MESZ) K2 200m Vorlauf und Halbfinale mit Ronald Rauhe

Donnerstag 18.08: 9:39 - 14:39 (MESZ) K2 200m Finale mit Ronald Rauhe

Freitag 19.08: 9:00-10:45 / 14:00 - 15:45 (MESZ) K4 1000m Vorlauf und Halbfinale

Samstag 20.08: 9:57 - 14:47 (MESZ) K4 1000m Finale

 

Viel Spass und Glück.

Euer Vereinscheck.de-Team

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