TSV Aidhausen: Mehr als nur ein Dorfverein

Christian Heck
17.10.2016
Ein kleiner Verein im Norden Bayerns. TSV Aidhausen. Für die Bewohner mehr Familie als Verein und doch gibt es einige Herausforderungen.
TSV Aidhausen: Mehr als nur ein Dorfverein

Sicher ist der TSV Aidhausen nicht alleine mit den Problemen. Der Vorsitzende für den Bereich Sport hat uns Rede und Antwort gestanden und stellt sich und seinen Verein vor.

  

Kannst du uns zunächst dich und deinen Verein vorstellen?

Aidhausen liegt im schönen Haßbergkreis im Norden Bayerns. Der TSV Aidhausen wurde 1914 als Turnverein gegründet. Seit den 40ern ist Fußball die dominierende Sportart in unserem Verein.

2004 haben wir es als Dorfverein sogar bis in die Landesliga geschafft, und konnten dort 3 Jahre spielen. Aktuell haben wir 335 Mitglieder und neben dem Fußball gibt es Gymnastik- und Turngruppen. Ich bin seit etwa 12 Jahren in der Vorstandschaft beim TSV. Davon die letzten 4 Jahre als Vorstand für den Bereich Sport.

Schon mein Vater war 14 Jahre Vorsitzender vom Verein, und von daher bin ich da schon mit aufgewachsen.

 

Was macht euren Verein besonders? Auf was seid Ihr besonders stolz?

Ich sehe den TSV als große Familie. Viele der Vorstandschaftsmitglieder sind auch privat sehr gut befreundet und alle Aktivitäten werden ehrenamtlich durchgeführt.
Unsere Fußballer verbringen ihre Freizeit außerhalb vom Fußballplatz zusammen, fahren gemeinsam in den Urlaub, und das Feiern kommt selbstverständlich auch nicht zu kurz.

Der Zusammenhalt und die Zusammenarbeit sind schon herausragend.

2013 haben wir zusammen mit unserem Nachbarverein dem FC Nassach und myfoozaa (jetzt Stickerstars) als erste Amateurvereine ein gemeinsames Stickeralbum herausgebracht. Das war für alle Beteiligten sicherlich eine Sache, auf die man stolz ist.

Link Handelsblatt

Ein tolles Ereignis war natürlich unser 100-jähriges Vereinsjubiläum welches 2014 groß gefeiert wurde.

           

Wie kamt ihr auf den Gedanken einen Spendenlauf zu veranstalten? Kannst du uns mehr darüber erzählen? 

2015 verstarb unser langjähriger Vorstand und Ehrenvorsitzender Ottmar Schneider. Ihm zu Ehren haben wir eine Laufveranstaltung ins Leben gerufen, die wirklich gut angekommen ist.

Bei uns im Ort gibt es immer mehr Menschen mit schweren Herzerkrankungen - zwei warten sogar auf eine Spendeorgan. Und das betrifft nicht immer nur alte Menschen.

Wir wollten die Betroffenen wissen lassen, dass wir an sie denken, und ein Zeichen setzen. Daher wird die Teilnahmegebühr an die Stiftung KinderHerz gespendet, welche sich für die weitere Erforschung von Behandlungsmöglichkeiten von Herzerkrankungen bei Kindern einsetzt.

Regelmäßiges Laufen regt das Kreislaufsystem an, stärkt das Immunsystem, unterstützt die Gewichtsabnahme und fördert so die Herzgesundheit.

Mit dem Lauf schaffen wir quasi eine Win-Win Situation für die Läufer, wie auch die Patienten. 

Der Lauf findet in diesem Jahr im Zuge unserer Kirchweih am 06. November statt.
Um 13 Uhr gibt es einen Kinderlauf für unsere Jüngsten von 3-6 Jahren. Im Anschluss absolvieren die älteren Kinder eine Strecke von 1 Kilometer. Wichtig ist uns hier, dass nicht der Erfolgsgedanke zählt, sondern alle Kinder gewinnen.

Für die ambitionierteren Läufer bieten wir zwei Laufstrecken an: ~5,5 km (110hm) und 10km (199hm).

Anmeldungen sind bis 4. November per Email an tsvaidhausen@t-online.de möglich.

Veranstaltungsseite bei Facebook: Link

 

 

Wie klappt die Zusammenarbeit mit 4 Vorsitzenden? Was war der Grund für diese doch durchaus seltene Konstellation?

Wir haben aktuell wirklich eine recht junge Vorstandschaft. 2010 war eine Art Generationenwechsel, und es wollte keiner alleine die Verantwortung an der Spitze des Vereins übernehmen.

Durch die Aufteilung auf 4 gleichberechtigt agierende Vorsitzende wurde die Verantwortung auf die Bereiche Sport, Wirtschaftsbereich, Vereinsverwaltung und Finanzen verteilt.

 

Was sind momentan eure größten Herausforderungen?

Das Hauptproblem bei uns im ländlichen Bereich ist aktuell, dass einfach zu wenige Kinder da sind. Es spielen Kinder aus etwa 10 Ortschaften in einer Spielgemeinschaft zusammen, nur um überhaupt einen regelmäßigen Spielbetrieb erhalten zu können.

In den nächsten Jahren wird sich das Problem auf den Herrenbereich ausdehnen. Wichtig ist, dass sich die jungen Menschen hier wohl fühlen und qualifizierte Arbeitsplätze vor Ort finden und dann hier wohnen bleiben können.

Es besteht auch ein Wandel in der klassischen fränkischen Wirtshauskultur. Den Frühschoppen und die abendlichen Schafkopfrunden im Sportheim wird es in Zukunft wohl auch nicht mehr geben. Da gehen die Interessen der unterschiedlichen Generationen einfach auseinander.

 

Was waren für euch aus sportlicher Sicht die Highlights der letzten Jahre?

Bis 2006 spielte der TSV Aidhausen noch in der Landesliga. Nach dem sportlichen Abstieg verließen viele Spieler der 1. Mannschaft den Verein. Daher setzten wir auf einen Neuaufbau mit unserer eigenen Jugend.

Im höherklassigen Fußball besteht einfach zu wenig Identifikation.

Letzte Saison konnten wir mit einer Mannschaft, die zu 95% aus Eigengewächsen besteht, nach gewonnener Relegation in die Kreisklasse aufsteigen. Es war eine lange Zeit mit viel Arbeit. Ich bin mächtig stolz auf die Mannschaft und das was wir gemeinsam erreicht haben.

Hier geht es zum Vereinsprofil des TSV Aidhausen bei Vereinscheck.de. Bewertet jetzt den Verein.

Vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen euch viel Erfolg

 

Euer Vereinscheck.de Team

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